Mitgliederportrait – Frank M. Rinderknecht

Nur Querdenken bringt uns weiter.

Frank M. Rinderknecht ist auf einer Mission. Und die heisst: Die Zukunft der Mobilität mitzugestalten. Dass er dabei, wie er selbst sagt, vom Saulus zum Paulus wurde, ist nur eine interessante Seite eines überaus facettenreichen ­Auto-Visionärs und SMAC-Mitglieds.

”Zu 95 % bewegen wir uns in einer Nutzmobilität – ich will von A nach B, z. B. auf der A1 von Zürich nach Bern. Das ist definitiv keine Freude am Fahren.”

Nur das fliegende Auto fehlt uns noch.

Gibt es eigentlich eine Auto-Vision, die Frank M. Rinderknecht noch nicht in einem seiner vielen Showcars umgesetzt hat, die jährlich am ­Genfer Automobilsalon für Aufsehen sorgen? Die Antwort überrascht, denn es fällt schwer, sich eine solche Nische vorzustellen. Aber das fliegende Auto fehlt ihm tatsächlich in seiner Historie – und damit auch in seiner Halle in Zumikon, wo wir ihn für diese Ausgabe des SMAC-Magazins besucht haben. Denkbar ist es. Und es wird seiner Meinung nach auch ganz sicher kommen. Aber ganz sicher ganz anders, als die meisten von uns es sich heute vorstellen. Oder als wir es aus vielen Science-Fiction-Filmen kennen. Statt eines sich hybrid wandelnden Flug-Autos, das technisch und wirtschaftlich wenig sinnvoll ist, sieht er flexible Drohnen-Services in den Metropolen, die uns eine ganz neue Form individueller Mobilität geben werden. Und wenn einer wie Frank M. Rinderknecht das sagt, dann sollten wir uns besser schon einmal darauf einstellen. Der Mann ist zwar ein Meister des, wie er es formuliert «flying to the moon» – des völlig freien Denkens und Träumens. Aber dabei als typischer Schweizer sehr geerdet und als Geschäftsmann auch sehr realistisch. Dass er seine Visionen und Ideen nicht vorrangig daran ausrichtet, dass sie hinterher auch so in Serie gehen müssen, ändert nichts daran, dass die Resultate seiner Mond-Missionen irgendwann auch bei uns ankommen. Oder hätten Sie gewusst, dass das Lenkrad mit Bedienungstasten in Ihrem Alltagsauto ein Konzept von Rinspeed ist, das er schon in den frühen 80er-Jahren «geträumt» hat? Dann seien Sie einfach mal gespannt, was er uns im Interview sonst noch so erzählt hat!

Wir versuchen out-of-the-box zu denken, über den Tellerrand der ­Automobilindustrie ­hinauszudenken. Das ist es, was die Beatles, oder die Rolling Stones auch getan haben. ­Unsere Eltern haben den Kopf darüber geschüttelt. Aber genau das passiert uns ja sehr ähnlich auch mit vielen Leuten, die den Kopf darüber schütteln, was wir tun.
Muss man immer verglichen werden? Ich glaube, ich habe mich immer sehr wenig von anderen Leuten leiten lassen. Sondern viel eher von meiner eigenen Philosophie und die ist: Ich ­mache das, was mir Spass macht, das, was ich gerne mache, was ich liebe. Weil ich das gut ­mache. Und das, was man gut macht, bringt in der Regel Erfolg.
Am Anfang meiner Karriere, in den 70er-Jahren, da war Automobilität noch eine ganz andere Geschichte. Da gab es höchstens mal ein Sonntagsfahrverbot während der Benzinkrise. Ein Auto musste für uns – im Plural die Gründer von AMG, Brabus und so weiter – vor allem individuell und ein bisschen anders sein. Nach 25 Jahren wurde mir das dann aber schon ein wenig zu öde. Nicht geschäftlich, sondern als intellektuelle Herausforderung. Ich hatte immer schon zwei Herzen in meiner Brust: der Kommerz des Tunings, aber auch die Zukunft, die Nachhaltigkeit. Und ich habe mich aus meiner Sicht glücklicherweise für das zweite entschieden. Ich glaube auch, es gibt nichts Schlimmeres im Leben, als wenn einem jemand mit einem Schulterklopfen sagt: «Bleib, wie Du bist!». Ich möchte anders werden, möchte weiter denken!

Das ist unsere Stärke – eben eine gewisse Verrücktheit

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Christof Schmidt Photography, Rinspeed

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